Julia Marx: Künstlerisches Planungs- und Produktionsbüro

Wenn es eine andere Möglichkeit gäbe

H13 Kunstpreis, Kunstraum Niederoesterreich, Sept.2015

PerformanceHabe immer die Befürchtung, in Routine zu verfallen. Schlage einen Haken, wenn du diese Befürchtung bestätigt siehst. Mach etwas völlig Neues. Arbeite gegen einen „signature style“. Sei verhängnisvoll. Lass dich schwer rezipieren. Schiele nicht nach einer Handschrift, nach einer Schubladisierung. Überlass das dem Kunstmarkt. Funktioniere nicht.


Die heute der Arbeit als Künstler_in innewohnende selbstverständliche Selbstprekarisierung sowie der Imperativ des Produzierens in einer Gesellschaft, in der im Übermaß produziert wird und in der Langsamkeit nur einen theoretischen Wellness-Wert hat, werden im Wunsch nach dem Aussteigen sichtbar. In der Performance „Wenn es eine andere Möglichkeit gäbe“ von Julia Marx müssen die Performer_innen, aber auch die Betrachter_innen den Raum für die Aussteiger_innen aus dem Künstler_innen-Beruf einnehmen. Die anfangs montierte Installation kann nur von den pünktlichsten Besucher_innen erlebt werden, dann prägen Arbeitsabläufe der Demontage und das sukzessive Verschwinden den Abend.

Brauchen wir die Kunst? Haben wir Kunst überhaupt verdient?